Letzten Freitag war ich zum ersten mal zu Besuch bei einem Schachverein. In diesem Artikel liest du, wie ich direkt gegen den besten Spieler des Verein spielen durfte und was ich an diesem Abend gelernt habe.

Mein ELO laut chess.com* zum 28.10.2021: 1.292

Auf Google Maps suchte ich nach Schachvereinen in Nürnberg. Der nächste Verein für mich war und ist der SK Nürnberg 1911. Er ist nur schlappe 3 Minuten mit dem Fahrrad von unserem Zuhause entfernt. „Was will man mehr“ dachte ich und fragte übers Kontaktformular an, ob ich Freitags mal vorbei kommen dürfe.

Übersehen, dass heute offizieller Spieltag ist

Der Vorsitzende bejahte und so stand ich Freitags um kurz vor 19:30 Uhr dort auf der Matte – um festzustellen, dass an diesem Abend ein Punktespiel der 2. Mannschaft anstand. Das hatte ich auf der Website des Vereins nicht gesehen.

Nur gut, dass gleich ein anderer Stefan zu mir meinte, dass wir gerne ein paar Partien spielen könnten. Denn er selbst spielte nicht in der 2. Mannschaft mit, sondern nur sein Sohn.

An Brett 1 der 1. Mannschaft 😲

Als ich kurze Zeit später mit im am Brett hockte, erfuhr ich, dass er in der 1. Mannschaft spielt. Nun, 6 Tage später, weiß ich, dass Stefan sogar an Brett 1 der 1. Mannschaft spielt. Laut schach.in hat er einen ELO von über 2.100 und ist demzufolge der stärkste Spieler des über 100 Mitglieder starken Vereins!

Lustig, dass ich meine ersten Partien vor Ort durch diesen Zufall gleich gegen ihn spielen durfte 😉

2 Niederlagen und ein Remis

Die ersten 2 Partien verlor ich relativ eindeutig. Vor allem in der 1. Partie war ich recht aufgeregt und machte mehrere leichte Fehler. Immerhin hatte ich live noch nie gegen einen so guten Spieler gespielt.

In der 3. Partie schaffte ich tatsächlich ein Remis. Es kann sein, dass Stefan eventuell nicht mit voller Kraft spielte, oder ich einfach Glück hatte. Jedenfalls spielten wir eine italienische Partie und das ist derzeit diejenige, die ich am besten beherrsche.

Was ich an diesem Abend gelernt habe

Hier mal eine Zusammenfassung, so weit ich mich noch erinnern kann:

  • Wenn beide Spieler im Endspiel nur noch farbunterschiedliche Läufer haben und sonst nur noch Bauern, läuft es fast immer auf ein Remis raus. Weil alle Bauern des Gegners sich auf die entgegengesetzte Farbe stellen können, und somit vom Läufer nie geschmissen werden können. Die Läufer können sich natürlich auch nichts antun.
  • (Wann) Solltest du nach der Rochade am Königsflügel deinen h-Bauern ein Feld nach vorne ziehen, um dem König etwas Luft zu verschaffen, falls er attackiert wird? Antwort von Stefan: Ja, aber erst, wenn du keine besseren Entwicklungszüge mehr hast.
  • Beim Damengambit geht es viel um die Kontrolle des Feldes c5 (so weit ich mich erinnern kann).
  • Spieler auf dem Niveau von Stefan (ELO über 2.100) lassen einem wenig Möglichkeiten für Angriffe. Stefan daraufhin sinngemäß: „Man muss dann eben dafür sorgen, dass Lüken entstehen“.
  • Ich tue mich derzeit noch schwer anhand einer fixen Stellung zu beurteilen wie (gut) weiß oder schwarz stehen.
  • Obwohl 16 Spieler in einem Raum sind (8 Bretter), ist es wirklich erstaunlich ruhig 😉

Fazit: Mir hat der Abend Spaß gemacht, und ich werde wieder kommen.

Kannst du dich noch an deinen 1. Abend im Schachclub erinnern? Lass mir gerne einen Kommentar da.

Liebe Grüße
Stefan