In Teil 1 dieses zweiteiligen Posts habe ich erklärt wie das Schachfeld eingeteilt ist.
In Teil 2 geht es nun darum, wie man es notiert, wenn eine Figur gezogen wird und wie man es notiert was dabei passiert (Figur geschlagen, Schach, Schach-Matt etc.).

Das System was ich hier vorstelle, nennt sich übrigens „ausführliche algebraische Schachnotation“ – das aber nur am Rand 🙂

Züge auf ein freies Feld

Zuerst schauen wir uns an, wie Züge auf ein freies Feld notiert werden.
Dabei fangen wir mit den Bauernzügen an:
Ein typischer erster Zug für weiß wäre zum Beispiel d2-d4. Das heißt der Bauer auf d2 zieht um 2 Felder auf das Feld d4 vor.
Eine andere Eröffnung wäre z.B. e2-e3. Der Bauer auf e2 zieht also ein Feld nach vorne auf e3.

Das Notations-Prinzip ist einfach: Zuerst wird das Feld notiert, auf dem die Figur stand – dann wird das Feld notiert auf dem die Figur zu stehen kommt.

Wie ist es nun bei den Figuren, die kein Bauern sind?
Wird ein Turm bewegt, wird vor die Notation ein R (für englisch Rook) gestellt. Die Notation Ra1-a4 heißt zum Beispiel, dass der Turm von a1 auf a4 gezogen wurde.

Bei den Spezialfiguren werden folgende Buchstaben an den Anfang der Schachnotation gestellt:

  • König: K (für englisch King)
  • Dame: Q (für englisch Queen)
  • Turm: R (für englisch Rook)
  • Läufer: B (für englisch Bishop)
  • Springer: N (für englisch KNight = man nimmt das N, da das K schon für den König (King) verwendet wird)

Fassen wir also bis hier zusammen:
Zuerst wird das Symbol der Figur angegeben, dann das Ausgangsfeld, dann ein Bindestrich und dann das Zielfeld.
Die Ausnahme: Bei den Bauernzügen wird das Figurensymbol weggelassen.

Schlagzüge

Wird eine Figur geschlagen, spricht man von einem „Schlagzug“. Bei einem Schlagzug wird anstelle des Bindestriches ein „x“ zwischen Ausgangs- und Zielfeld geschrieben.

Wenn ein Bauer auf d4 steht und eine Figur auf e5 schmeißt, schreibt man also: d4xe5
Steht ein Springer auf c6 und schmeißt eine Figur auf e5 würde man schreiben: Nc6xe5

Anstelle des „x“ wird auch manchmal ein Doppelpunkt „:“ notiert – die obigen Notationen lauten dann also d4:e5 und Nc6:e5.

Spezialnotationen

Zuletzt schauen wir uns die Notationen an, wenn etwas Besonderes in einer Schachpartie passiert.

Wenn ein König ins Schach gestellt wird, schreibt man hinter den Zug ein „+“ oder „†“ – Beispiel: Bf1-b5+ bedeutet dass der Läufer (Bishop) von f1 auf b5 zieht und den gegnerischen König dadurch ins Schach stellt.

Ist man Schachmatt wird an den Zug „++“, „#“ oder „‡“ gesetzt. Beispiel: Qh5-f7++ bedeutet dass die Dame von h5 auf f7 zieht und den gegnerischen König Schach-Matt setzt.

Weitere Spezialnotationen:

  • Eine kleine Rochade wird als „0–0“ notiert, eine große Rochade als „0–0–0“.
  • Das en-passant-Schlagen wird durch ein nachgestelltes „e.p.“ gekennzeichnet.
  • Ein Remis-Angebot (Unentschieden) wird dem Symbol „(=)“ notiert.

So, das wars.
Gar nicht so schwierig wenn man mal weiß wie es geht 🙂

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LG,
Stefan