Im November 2013 bekam ich relativ spät mit, dass gerade das Finale der Schach-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Der Norweger Magnus Carlsen hatte gerade die entscheidende Partie gegen den indischen Titelverteidiger Viswanathan Anand gewonnen.

Ich bekam es mit, weil jemand auf Facebook einen Artikel aus der Zeit über diese entscheidende 9. Partie postete. Gespannt las ich den Artikel und stellte fest, dass jetzt im Moment gerade die nächste Partie lief.

Live dabei

MagnusCarlsen12Ich googelte nach einem Live-Stream und fand prompt einen.
Da saßen sie also: Die 2 besten Schachspieler der Welt.

Auf der linken Seite der junge Magnus Carlsen – ein 22 Jahre alter Norweger, der mehr auf seinem Stuhl lümmelte als saß (er wirkte eher so als würde er gerade Fernseh schauen als in einem Schachfinale spielen).
Und auf der rechten Seite der amtierende langjährige Weltmeister Viswanathan Anand – in aufrechter Position über das Schachbrett gelehnt.

Anand war sichtlich angespannter. Was ja auch nachvollziebar war – denn Carlsen führte nach Partien 6 zu 3 und wenn Anand die laufende Partie nicht gewann, wäre Carlsen neuer Schach-Weltmeister.

Analysen am laufenden Band

Ich schaltete ziemlich in der Mitte der Partie ein. Die Kommentatoren sagten, dass die Chancen für beide Spieler sehr ausgeglichen wären beim derzeitigen Stand.

Jedes mal wenn Carlsen oder Anand einen Zug machten, war ich erstaunt, wie schnell und ausführlich die Kommentatoren den gerade gemachten Zug analysierten. Oder besser gesagt: Wie schnell die Schach-Engines bestimmten, wie gut oder schlecht ein Zug der beiden Weltklasse-Spieler war.

Das war übrigens auch das erste mal, dass ich mit den Schachnotationen in Berührung kam. An Anfang war ich verwirrt, wie die Notation genau funktionierte. Dann kam ich aber relativ schnell dahinter – dazu aber dann im nächsten Post mehr.

So ging es also Zug um Zug weiter. Anand schaffte es nicht Carlsen ernsthaft zu bedrohen. Schlussendlich hatten sie sich beide wichtige Figuren geschlagen und war es klar, dass die Partie unentschieden endet.

Somit war Carlsen Weltmeister – und ich war live dabei 🙂

Ich fand es faszinierend, wie man in so jungem Alter schon so gut Schach spielen kann. Das motivierte mich, noch mehr gegen meine Schach-App zu spielen.

Vielleicht werde ich ja auch mal irgendwann Schach-Weltmeister – auch wenn ich ca. 25 Jahre später angefangen habe zu trainieren als Magnus Carlsen 😉